Der SC gewann gegen den SV Union Velbert verdient mit 3:0, konnte aber nur phasenweise überzeugen. Die Gäste spielten sehr kompakt und mit hohem Engagement und machten dem SC so das Leben schwer.

Das kleine Velberter Derby stand heute auf dem Programm: Der SC empfing daheim am Böttinger den SV Union Velbert, eine Mannschaft aus der unteren Tabellenhälfte, die in der Hinrunde sehr deutlich besiegt werden konnte. Erneut also eine Pflichtaufgabe für die Jungs vom Böttinger.

Und das Spiel begann sehr schwungvoll. Der SC bestürmte sofort das Tor der Unioner und drückte mächtig auf die Tube. Die Gäste standen sehr tief und kompakt in der eigenen Hälfte und machten die Räume für die Heimmannschaft mehr als eng. Ein Geduldsspiel begann, denn der SC erspielte sich zwar eine Fülle von Chancen, doch die Kugel wollte nicht in das Eckige. Als dann auch noch Ben in der 10. Minute einen Foulelfmeter an den linken Innenpfosten setzte, umschlich dem ein oder anderen der treuen Anhänger des SC ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. Man kennt das ja: Die eine Mannschaft drückt und erspielt sich eine Reihe von Chancen, die aber ausgelassen werden, und im Gegenzug fällt aus dem Nichts der Führungstreffer für die andere Mannschaft.

So ähnlich entwickelte sich dann auch das Spiel: Der SC tat sich weiter schwer gegen die tief stehenden Viererketten der Unioner und konnte nicht wie gewohnt die Schnelligkeit seiner Offensivspieler wirkungsvoll einsetzen. Dennoch erspielten sich die Jungs vom Böttinger ausreichend Chancen zum längst fälligen Führungstreffer. Doch der Gästeschlussmann vereitelte die zahlreichen Gelegenheiten der Platzherren und wurde von Minute zu Minute stärker. Pfosten und Latte erwiesen sich noch dazu als zuverlässige Hälfe für den tüchtigen Keeper der Gäste. Auf der Gegenseite setzten die Unioner durchaus Nadelstiche, auch wenn nennenswerte Torchancen in Halbzeit eins ausblieben. Und so entwickelte die Partie mit zunehmender Spielzeit eine spürbare Spannung. Torlos ging es dann auch nach dreißig Minuten in die Kabinen.

Wenig Änderung dann auch in Halbzeit zwei: Der SC ständig in der Vorwärtsbewegung gegen eine Gastmannschaft, die tapfer dagegen hielt und kämpferisch alles in die Waagschale warf. Doch in der 35. Minute platze schließlich Knoten beim SC: Paul eroberte sich im Mittelfeld den Ball und bediente mustergültig den links durchstartenden Tim. Dieser ging noch ein paar Meter und versenkte die Kugel dann mit dem linken Fuß in die lange Ecke zur hochverdienten Führung für den SC.

Wer nun dachte, die Gäste ergeben sich ihres Schicksals, der irrte. Keine zwei Minuten später auf der Gegenseite nach einem kapitalen Abwehrschnitzer der Heimmannschaft die erste klare Torchance der Gäste und es fehlte nicht viel, und der SC hätte den Ausgleich kassiert! Nur gut, dass Gianni wenig später das 2:0 für den SC erzielte: Von Loukas prima auf die Reise geschickt, behielt der Velberter Kapitän im Duell mit dem Gästekeeper die Nerven und schob die Kugel zur Vorentscheidung in die Maschen.

Und kurz darauf dann auch das 3:0 für den SC: Erneut war es Loukas, der von Linksaußen kommend auflegte. Dieses Mal war es Vincent, der von der schönen Vorlage des blonden Offensivspielers profitieren konnte und in Mittelstürmerposition keine Mühe hatte, die Kugel über die Linie zu bugsieren.

Das Spiel war nun gelaufen und bis zum Ende tat sich am Spielstand dann auch nichts mehr, trotz zum Ende hin guter Chancen auf beiden Seiten. Mit 3:0 gewann der SC also dieses kleine Velberter Derby daheim am Böttinger. Man tat sich über weite Strecken schwer gegen die tief stehenden Gäste, die dem SC so den Raum für ihr Spiel regelrecht wegnahmen, mit Mann und Maus verteidigten und dem SC mit ihrem großen Kämpferherz phasenweise den Scheid abkaufen konnten. Noch dazu hatte eine ganze Reihe der SC-Kicker heute Mühe, ihre Normalform zu finden. Umso wichtiger, dass in einer solchen, für SC-Verhältnisse eher dürftigen und schwierigen Partie drei Tore geschossen und die Punkte auf der Habenseite verbucht werden konnten. Ein Arbeitssieg also, mit dem der zweite Tabellenplatz weiter gefestigt wurde und über den am Ende der Saison keiner mehr fragen wird, wie genau er denn zustande kam. Auch solche Partien sind wichtig für die Jungs vom Böttinger, denn sie lernen, dass sie ihre Spiele selbst dann gewinnen können, wenn sie Mühe haben, ihr gewohnt hohes Leistungsniveau abzurufen.

In der nächsten Woche geht es weiter mit einem erneuten Heimspiel, dieses Mal gegen TSV Fortuna Wuppertal. Gleichzeitig kommt es zum Spitzenspiel zwischen dem Tabellendritten TSV Ronsdorf und dem Spitzenreiter FC Mettmann 08. Je nach Verlauf der beiden Spiele könnte für den SC in der nächsten Woche die Tabellenführung winken.