Der SC spielte eine klasse Partie und war gegen eine starke Wülfrather Mannschaft die deutlich bessere Mannschaft. Die Velberter ließen über die gesamten sechzig Minuten keine einzige Torchance zu, versäumten es aber, den Siegtreffer zu schießen. Da auch Mettmann nur Remis spielte, bleibt die Meisterschaft offen. Nächste Woche kommt es zum Classico am Böttinger.

Mit gesenkten Häuptern schlichen die Velberter nach Spielende vom Platz. Das Remis in Wülfrath fühlte sich für die Jungs vom Böttinger zunächst wie eine Niederlage an. Zu schwer wogen die unbelohnte Überlegenheit im Spiel und der Frust über die ausgelassenen Torchancen. Auch war zu befürchten, dass die Meisterschaft durch das Unentschieden nun in weite Ferne gerückt war. Als dann aber die Kunde von der Mettmanner Punkteteilung übermittelt wurde, hellten sich die Gesichter der Jungs vom Böttinger deutlich sichtbar wieder auf. Das große Ziel ist nun doch noch aus eigener Kraft zu erreichen.

Zuvor sahen die zahlreichen Zuschauer am Erbacher Berg in Wülfrath eine packende Begegnung zweier starker Jugendmannschaften. Auf der einen Seite die Gastgeber, die um jeden Meter kämpften und sich mit Mann und Maus gegen den Gegner stemmten. Auf der anderen Seite die Gäste aus Velbert, die spielerisch ihrem Gegner deutlich überlegen waren und bis zur letzten Sekunde auf den Siegtreffer drängten. Bemerkenswert auch die klasse Leistung des Schiedsrichters, der nach dem skandalösen Hinspiel eigens für diese Partie angesetzt wurde.

Die Velberter dominierten die Partie von der ersten Minute an. Immer wieder bauten sie ihr Spiel über die starke Innenverteidigung mit Ben und dem heute bärenstarken Emre auf. Mats zog im Mittelfeld mit gewohnter Klasse die Fäden. Und über die Außen waren Paul und Gianni über die gesamte Spielzeit von ihren Gegenspielern nie auszuschalten. Devin und Moritz sowie in der zweiten Halbzeit Jari machten in der Defensive ihre Seiten konsequent zu und fanden gleichzeitig immer wieder Gelegenheit, sich in die Offensive wirkungsvoll einzuschalten. Tim und in der zweiten Halbzeit Loukas im Sturmzentrum gingen weite Wege und setzten ihre Mitspieler immer wieder gekonnt in Szene.

Ja, alle Velberter Spieler zeigten an diesem Samstag eine starke Partie. Bezeichnend, dass Timm im Velberter Tor in der gesamten Spielzeit keinen einzigen Ball halten mußte. Das einzige, was an diesem Samstagnachmittag aus Sicht der Velberter fehlte, war der Siegtreffer. Ganze fünf erstklassige Gelegenheiten ergaben sich im Spiel dazu. Die erste Chance hatte Tim, als er gleich zu Beginn frei aus gut sechs Metern zum Schuss kam, sein Abschluss aber in letzter Sekunde von einem Wülfrather Abwehrbein geblockt wurde. Die zweite Gelegenheit hatte Gianni, als er in der 15. Minute, von Mats klasse freigespielt, auf und davon ging, aber am prächtig parierenden Wülfrather Schlussmann scheiterte.

Mats hatte die dritte große Gelegenheit, doch sein platzierter Fernschuß konnte der starke Goalie der Gastgeber gerade noch um den Pfosten lenken. Als Gianni dann in der 50. Minute von halb rechts abzog, hatten die Velberter Zuschauer den Torschrei schon auf den Lippen, doch der abgefälschte Schuss des Velberter Kapitäns landete nur im Außennetz des Wülfrather Tores. Und auch in der 59. Minute blieb dem Velberter Troß nichts anderes übrig, als sich die Haare zu raufen. Paul, von Gianni prima freigespielt, rannte von rechts kommend mit seinem Gegenspieler buchstäblich im Nacken alleine auf das Wülfrather Tor zu, zielte mit dem rechten Außenrist gekonnt auf die lange Ecke, doch leider strich die Kugel um etwa einen halben Meter am langen Pfosten vorbei.

Schade, Schade, Schade! Mit großer Leidenschaft und toller Courage versuchte der SC von der ersten bis zur letzten Minute alles, doch vergeblich: Der hohe Einsatz und der klasse Fight der Wülfrather Mannschaft wurde mit einer Punkteteilung belohnt. Nur gut, dass sich auch die Mettmanner zu Hause mit einem Remis begnügen mußten, so dass der zwei Punkte Abstand zur Tabellenspitze stabil geblieben ist. Es sieht alles nach einem heißen Finale um die Meisterschaft aus, das wohl bis zum letzten Spieltag ausgetragen werden wird. Voraussetzung natürlich, dass sich keiner der Kontrahenten in den Fernduellen zuvor eine Blöße gibt.

Am nächsten Samstag steht der Velberter Classico auf dem Programm, wenn die Jungs vom Böttinger daheim um 13:30 Uhr die Blauen von der Sport- und Spielvereinigung Velbert zum Derby empfangen.