Der SC kommt trotz drückender Überlegenheit und zwei Dutzend hochkarätiger Chancen nicht über ein 1:1 beim FSV Vohwinkel hinaus. Nächste Woche gastiert der SV Bayer Wuppertal am Böttinger.

Gesenkten Hauptes schlichen sie vom Aschenplatz, die Trainer und Spieler des SC Velbert. Das 1:1 fühlte sich an diesem Samstagmittag wie eine Niederlage an: Viel zu überlegen waren die Jungs vom Böttinger bei ihrem Gastspiel in Vohwinkel. Nach der zwanzigsten erstklassigen Torchance des SC hörten die Chronisten der Partie mit dem Zählen auf!

Schon nach zehn Minuten hätte die Partie für den SC angesichts vier erstklassiger Torgelegenheiten eigentlich entschieden sein müssen. Nach fünfzehn Minuten dann ein verschossener Foulelfmeter des SC, nach zwanzig Minuten zählte der treue Velberter Anhang auch noch zwei Aluminiumtreffer und am Ende der ersten Halbzeit standen schließlich elf hochkarätige Torchancen für die Velberter auf dem Notizzettel, während Timm im Tor des SC nicht einmal eingreifen musste.

In der zweiten Halbzeit wenig Unterschied: Spiel auf ein Tor, Chance um Chance erspielten sich die Jungs vom Böttinger, doch die Kugel wollte einfach nicht ins Netz: Pfosten, Latte, klasse Paraden des Vohwinkler Keepers und man konnte den Offensivspielern des SC nicht mal einen Vorwurf machen, denn die Abschlüsse der Velberter waren in der Mehrzahl durchaus gut und platziert, aber irgendwie sollte es heute einfach nicht sein. 

Und wie das im Fußball nun mal so ist, verwunderte es auch nicht, dass Vohwinkel mit ihrem ersten Vorstoß in Richtung Velberter Tor in Halbzeit zwei und mit ihrer ersten Torchance überhaupt in dieser Partie mit 1:0 in Führung ging: Freistoß von der Mittellinie, hoch in den Strafraum der Gäste geschlagen. Ein Missverständnis in der Velberter Hintermannschaft und schon kam der Vohwinkler Stürmer aus 4 Metern frei zum Schuss und die Kugel zappelte im Netz. Fußball verkehrt in Wuppertal!

Die Velberter rannten weiter an und belohnten sich dann doch noch, als Leon mit dem Kopf nach einem Standard von Moritz zum 1:1 vollendete.

Und selbst zu diesem Zeitpunkt, als beim Spielstand von 1:1 noch knapp fünfzehn Minuten zu spielen waren, hätte sich Vohwinkel nicht beschweren können, wenn sie das Spiel noch mit 1:5 verloren hätten. Doch wie in den 45 Minuten zuvor gelang dem SC trotz allerbester Gelegenheiten kein weiteres Tor mehr.

Und so mußte sich der SC also mit einem Unentschieden beim Tabellenzehnten zufrieden geben. Und das, obwohl der SC über weite Strecken der Partie durchaus ansprechend spielte, gefällig kombinierte und seinem Gegner in allen Belangen turmhoch überlegen war. Der SC erspielte sich Torchancen in einer Menge, die eigentlich hätte ausreichend müssen, um nicht nur dieses sondern auch die nächsten drei Spiele für sich entscheiden zu können.

Hätte, hätte, Fahrradkette! Denn ein erzieltes Tor war heute eben zu wenig, um das Spiel gewinnen zu können. Und leider auch zu wenig, um ganz oben dran zu bleiben. Nach dem Unentschieden sind es nun schon fünf Punkte Rückstand bis zur Tabellenspitze. Und nächste Woche gastiert mit dem SV Bayer Wuppertal der Tabellenzweite am Böttinger. Der SC steht dann schon durchaus unter Zugzwang, wenn man nicht fast schon vorentscheidend zurückzufallen will im Kampf um die Spitzenplätze. 

Und so wird nach der Niederlage in Ronsdorf und den Punktverlusten in Vohwinkel wohl eine intensive Trainingswoche für die Jungs vom Böttinger ins Haus stehen, in der bestimmt auch Frustbewältigung und Seelenpflege auf der Tagesordnung stehen werden.