Der SC besiegt im Kellerduell den SV Bayer Wuppertal mit 2:0. In einem kampfbetonten wie zähen Fußballspiel war der SC im zweiten Durchgang das aktivere und konditionell stärkere Team und konnte den dringend benötigten Dreier verdientermaßen einfahren. Mann des Spiels was Niko Jukic, der sein Team mit einem Doppelpack auf die Siegerstraße brachte. Zum Hinrundenabschluss steht in der nächsten Woche gleich das nächste Abstiegsduell auf dem Programm: Um 15 Uhr gastiert der SC bei TuSpo Richrath.

Welch wichtiger Sieg für den SC Velbert! Denn gegen das Tabellenschlusslicht vom Sonnborner Kreuz ging es heute beinahe schon um Alles oder Nichts, wollte man nicht frühzeitig den Kontakt zum Mittelfeld der Tabelle abreißen lassen. Und das ist nun zunächst einmal gelungen, wenngleich man immer noch den ersten Abstiegsrang belegt. Der Platz zum rettenden Ufer beträgt aber nur noch einen Punkt!

Groß war dementsprechend auch die Anspannung vor dem Spiel. Das Trainerteam Kuhlmann/Adomat verstand es aber offensichtlich, die Jungs vom Böttinger richtig gut auf das Spiel einzustellen. Jedenfalls legte der SC zu Beginn los wie die Feuerwehr. Die Offensivkräfte der Velberter pressten auf Teufel komm raus und provozierten so immer wieder Ballverluste in den Reihen der Gäste. In der Folge kam der SC in den ersten zehn Minuten zu einigen hochkarätigen Chancen, verstand es aber nicht, aus diesen Kapital zu schlagen.

Leo Kastrati – gegen sein altes Team besonders motiviert - scheiterte zweimal aus bester Position und auch Laurens Bock setzte einen Kopfball aus fünf Metern neben das Tor. Eigentlich hätte die Partie schon zu diesem Zeitpunkt entschieden sein müssen. Aber die Chancen bleiben ungenutzt. Und wie das im Fußball nun mal so ist, wendete sich in der Folge das Blatt. Die Gäste vom Kreuz kamen stärker auf und der SC ließ in gleichem Maße nach. Plötzlich hatte der SV Bayer zwei gute Einschussgelegenheiten, die jedoch Timm Schreiber im Tor der Hausherren glänzend vereitelte.

Das Spiel verkrampfte in der Folge zusehends. Stückwerk hüben wie drüben. Beide Teams waren sich der Bedeutung der Begegnung wohl bestens bewusst. Spielte hier doch der Tabellenvorletzte gegen das Schlusslicht. Gegen wen will man sonst gewinnen, wenn nicht gegen diesen Gegner? Und so war es auch für die wieder einmal zahlreich erschienen Velberter Schlachtenbummler auch nicht überraschend, dass sich die Partie den frostigen Temperaturen am Böttinger zunehmend anglich. Wirklich zähe Kost, die da geboten wurde! Der Halbzeitpfiff war allerseits willkommen!

Das Velberter Trainerteam Kuhlmann/Adomat schien erneut die richtigen Worte gefunden zu haben. Denn der SC begann auch den zweiten Durchgang sehr aktiv und druckvoll. Und dieses Mal mit der nötigen Fortune: Die erste dicke Chance wurde sogleich genutzt: Niko Jukic nutzte eine Unaufmerksamkeit in der Wuppertaler Hintermannschaft, legte sich den Ball bestens zu recht und schloss wuchtig ab. Der Keeper der Gäste kam zwar noch an den Schuss, konnte ihn aber nicht mehr um den Pfosten lenken. Die Kugel schlug ein und der SC führte 1:0!

Das Spiel nun von hoher Intensität und von zahlreichen Zweikämpfen geprägt. Torszenen blieben Mangelware. Und wenn sich eine Mannschaft einmal in Torraumnähe vortanken konnte, dann der SC Velbert. Aber auch hier blieben zwingende Torabschlüsse zunächst aus. „Abnutzungskampf“ lautet die Wortschöpfung des Bezahlfernsehens, die das Geschehen im Mittelteil des zweiten Durchgangs dieser Partie wohl am besten zusammenfassen kann.

Gleichzeitig hatte man auf Velberter Seite zunehmend das Gefühl, dass das heute drei Punkte werden würden. Denn die in giftgrün gekleideten Gäste bauten entlang dieses Abnutzungskampfes zusehends ab. Der SC wirkte konditionell überlegen und passend dazu klingelte es in 65. Minute dann auch das zweite Mal im Kasten der Werkself.

Erneut war es Niko Jukic, der seine Farben zur Glückseligkeit führte. Dieses Mal mit einem Hammer der Marke Davor Suker. Wer erinnert sich nicht an den Mittelstürmer der Kroaten, der der schwarz-rot-goldenen Seele im Sommer 1998 so viel Pein bereitete? Jedenfalls eiferte der junge Deutsch-Kroate im Dress des SC Velbert dem legendären Anführer der Kroaten nach, als er aus gut 17 Metern sein Herz in beide Hände nahm, eine Direktabnahme wagte und das runde Leder mit dem Vollspann in den linken Winkel des Bayer-Tores dübelte! Welch klasse Tor von Jukic und gleichzeitig die Entscheidung in diesem Spiel!

Durchatmen am Böttinger! Mit dem zweiten Sieg im zehnten Spiel konnte das Punktekonto bei einem Unentschieden auf nun sieben Punkte ausgebaut werden und wieder Sichtkontakt zum rettenden Ufer hergestellt werden. Da kann und muss über die Art und Weise des Sieges heute gegen die unter dem Strich in allen Belangen eigentlich klar unterlegene Bayer-Truppe hinweg gesehen werden. Spielerisch war das auf Seiten des SC natürlich sehr dürftig. Aber das, was zählt, sind aktuell allein die drei Punkte und die wurden heute völlig verdient eingefahren! War die erste Halbzeit noch ausgeglichen, spielte der SC im zweiten Durchgang seine läuferische Überlegenheit immer stärker aus und verwertete seine wenigen Möglichkeiten dank seines Mittelstürmers Jukic sehr effektiv. Das reichte!

Jetzt kann in der nächsten Woche mit erhobenem Haupt nach Richrath gefahren werden. Dort steigt gleich das nächste Kellerduell. Gegner ist der TuSpo Richrath: In der Tabelle mit drei Punkten einen Platz hinter den Velbertern auf Platz 11 stehend. Wie wichtig wären weitere drei Punkte für die Jungs vom Böttinger! Daher bitten Trainer und Mannschaft um die Unterstützung der gesamten SC-Familie! Anstoß in Monheim-Richrath ist am nächsten Samstag um 15 Uhr.