Der SC besiegt den Spitzenreiter aus Kapellen-Erft mit 4:0! In einer furiosen Partie kauften die Velberter den Gästen von Beginn an den Schneid ab, spielten druckvoll und beherzt nach vorne und fuhren sehr verdient drei Punkte ein. Am Donnerstag geht es im Niederrheinpokal daheim gegen die Sportfreunde aus Baumberg, bevor es am Samstag nach Reuschenberg geht!

Was waren das für 70 Minuten an diesem verregneten Samstagnachmittag am Velberter Böttinger! Spieler, Trainer und Anhang strahlten am Ende über beide Ohren und feierten gemeinsam den Kantersieg gegen den entthronten Spitzenreiter vom Niederrhein.

Dabei waren die Vorzeichen vor der Begegnung nicht zum Besten gestellt. Co-Trainer Ado Adomat hütete krankheitsbedingt das Bett. Mats Kessels und Nik Lungstrass fielen kurzfristig mit Fieber aus. Und dann mußte auch noch Kapitän Aldrit Ejupi nach dem Warmmachen mit Rückenproblemen passen.

Trainer Marcel Kuhlmann war also mehrfach zu Umstellungen gezwungen. Und dennoch hatte man von Anfang an das Gefühl, dass es heute ein Velberter Nachmittag werden könnte. Spieler und Trainer strahlten Selbstbewusstsein und Zuversicht aus, so dass trotz aller Widrigkeiten eine positive Stimmung bei Mannschaft und Anhang zu spüren war.

Und so spielten die Velberter von Beginn an druckvoll und leidenschaftlich auf. Immer wieder wurden die Zweikämpfe gewonnen. Der SC setzte die Marschroute des Trainers konsequent um und attackierte die Gäste schon beim Spielaufbau, so dass der Spitzenreiter überhaupt nicht in die Begegnung kam. Auf der anderen Seite wurde der SC von Minute zu Minute mutiger und drängte Kapellen immer weiter in deren Hälfte. Torchancen ergaben sich immer häufiger und in der 26. Minute war es dann soweit.

Der heute als Innenverteidiger aufgebotene Jari Hahn kam im Anschluss an einen Standard an den Ball, tankte sich im Sechszehner beherzt durch und kam aus 14 Metern aus halbrechter Position zum Abschluss. Der Gästekeeper konnte gerade noch abwehren. Doch die Velberter waren hellwach, setzten blitzschnell nach und am Ende war es Ben Ermels, der die Kugel aus kurzer Distanz über die Linie drückte. 1:0 für den SC!

Damit ging es auch in die Pause. Zu Beginn der zweiten Halbzeit waren dann die Gäste aus Kapellen zunächst die spielbestimmende Mannschaft, ohne jedoch zu Torabschlüssen zu kommen. Die Jungs vom Böttinger brauchten eine Zeit, um wieder hoch zu fahren. Doch nach einer gut zehnminütigen Anlaufphase war der SC wieder im Spiel. Und wie! Angetrieben von ihrer Bank wurde nun wieder jeder Zweikampf angenommen und beinahe ausnahmslos gewonnen. Beeindruckend, mit welcher Leidenschaft und welcher Power der SC den Spitzenreiter nun immer stärker in Bedrängnis brachte und wie der SC der Begegnung nun endgültig seinen Stempel aufdrückte.

Schnörkellos schaltete der SC nach Ballgewinn immer wieder überfallartig um und zeigte beherzten Tempofussball. Die Spielzüge wurden von Minute zu Minute präziser und das Selbstbewusstsein stieg immer weiter an. In der Folge  fielen die Tore wie reife Früchte und sehenswert waren sie noch dazu.

In der 48. Minute tankte sich Kieran Bosshammer auf der rechten Seite durch, flankte präzise in die Mitte, wo Niko Jukic aus Mittelstürmerposition mit einer tollen Direktabnahme in die lange Ecke vollendete. Die Velberter Bank das zweite Mal aus dem Häuschen, 2:0 für den SC!

Es spielte nur noch der SC Velbert. Dynamisch und druckvoll wurde immer wieder vorne gespielt und die Gäste aus Kapellen nun an die Wand gespielt. Der unermüdliche Leo Kastrati bewies 20 Meter mit dem Rücken zum Tor ein tolles Auge und sah den auf der rechten Seite durchstartenden Aaron Soukas. Mit aller Entschlossenheit schüttelte Soukas seinen Gegenspieler im Laufduell ab, um mit einem platzierten Abschluss in die lange Ecke zum 3:0 einzunetzen. „Velbert, Velbert“ hallte es nun über den Böttinger. Auch der Velberter Anhang nun außer Rand und Band.

Und dann auch noch das 4:0: Der zuvor eingewechselte Gianni Nava kam gut 20 Metern vor dem Tor an den Ball. Blickte kurz hoch, guckte sich den Gästekeeper aus und schoss die Kugel absolut sehenswert knapp unter den linken Giebel in das Kapellener Tor. Ein klasse Tor der Velberter Nummer Zehn!

Ein wirklich angemessener Schlusspunkt einer bärenstarken Leistung des SC Velbert! Über 70 Minuten wurde gelaufen, gekämpft und Fußball gespielt. Die beste Leistung der Jungs vom Böttinger in dieser Saison. Das Top-Team aus Kapellen war unter dem Strich an diesem Tag in allen Belangen unterlegen. Trainer Kuhlmann forderte heute in seiner Ansprache von allen Spielern des Kaders volle 100%. Und genau das lieferte sein Team heute ab. Und wie! Von der Nummer 1 bis zur Nummer 21 waren heute alle hellwach, hochmotiviert und leidenschaftlich in jeder Aktion, auf dem Platz wie auf der Bank. Schön aber auch, wie vor allem die letzten Tore rausgespielt und vollendet wurden. Da war er wieder: Der spielerisch hochwertige Fussball des Velberter Jahrgangs 2002 der letzten Jahre!

Das sollte doch Auftrieb für die nächsten Aufgaben geben. Am kommenden Donnerstag um 19 Uhr zunächst das Niederrheinpokalspiel daheim gegen Baumberg und am Samstag dann das Auswärtsspiel in Neuss-Reuschenberg.

Die Reuschenberger haben eine beeindruckende Hinrunde gespielt, heute in Cronenberg aber mit 0:2 verloren. Auf die leichte Schulter nehmen werden die Neusser den SC sicherlich nun nicht mehr. Auf der anderen Seite zeigten die Cronenberger, dass auch Reuschenberg verwundbar ist. Und mit der Leistung von heute muss sich der SC Velbert auch beim nächsten Top-Team keinesfalls verstecken. Anstoß in Reuschenberg ist um 15 Uhr.