Der SC schlägt den Tabellenzweiten TSV Beyenburg im Spitzenspiel der Leistungsklasse Wuppertal-Niederberg nach gutem Spiel verdient mit 2:0. Die Velberter stehen nun mit acht Punkten Vorsprung bei noch fünf ausstehenden Spielen an der Tabellenspitze. Am Samstag geht es nach Cronenberg.

Welch Frühlingstag in Niederberg! Passend zum Kaiserwetter stand heute das Top-Spiel zwischen Spitzenreiter und Zweitplatzierten auf dem Programm: SC Velbert gegen TSV Beyenburg. Da die Velberter vor dem Spiel mit fünf Punkten in Front lagen, sollte es heute eine der letzten Gelegenheiten für den Verfolger aus dem Wuppertaler Osten sein, dem SC die Meisterschaft noch einmal streitig zu machen.

Da die Beyenburger das Hinspiel nach turbulenten achtzig Minuten mit 3:1 gewonnen hatten, waren die Velberter trotz der zuletzt lockeren Siege gewarnt.

Und so zeigten sich beide Mannschaften von Beginn an bis in die Haarspitzen motiviert. Es entwickelte sich ein sehr ansehnliches Fußballspiel, das zu Recht das Etikett Spitzenspiel tragen sollte. Die Velberter begannen nach etwas passiveren Anfangsminuten mit ihrem bekanntermaßen auf Ballbesitz ausgerichteten Spiel und übernahmen fortan die Spielkontrolle. Immer wieder der geordnete Spiellaufbau und das geduldige Spiel mit Ball, auf den richtigen Moment zur Spielverlagerung wartend, um dann das Tempo anzuziehen und zum Torabschluss zu kommen.

So auch in der 10. Minute: Kluger Spielaufbau aus der Defensive, Ballzirkulation über die Doppelsechs. Dann die schnelle Spielverlagerung durch Gianni Nava auf Noah Oberste-Ufer auf den linken Flügel. Dieser mit klugem Zuspiel auf Tim Bruns. Bruns ging ins Dribbling zog auf der linken Seite in den Strafraum und wurde kurz vor dem Torabschluss von den Beinen geholt. Klarer Strafstoß für den SC.

Kapitän Ben Ermels schnappte sich den Ball und trat an. Doch leider etwas zu schwach diesmal sein Abschluss, so dass der Beyenburger Schlussmann zur Ecke abwehren konnte. Das war der zweite Elfer-Fehlschuss von Ermels in sieben Jahren im Trikot des SC Velbert bei in etwa verwandelten fünfzig Strafstößen. Das kann tatsächlich mal passieren!

Der SC zeigte sich keineswegs geschockt und dominierte weiter das Spiel. Kleinere Chancen zur Führung ergaben sich, allerdings fehlte noch die letzte Präzision beim letzten Pass bzw. beim Torabschluss.

Nach gut 30 Minuten ließ die Konzentration der Velberter dann etwas nach und die eine oder andere Ungenauigkeit schlich sich in die Passmaschinerie des SC ein. Auch fehlte in dieser Phase der letzte Biss im Zweikampf.

So kam der Tabellenzweite vor der Halbzeit stärker auf und bekam durch ihren bekanntermaßen starken Sturmführer die Chance zur Führung. Dieser tauchte in  halbrechter Position im Strafraum frei vor Luis Biederbeck im Velberter Tor auf. Doch der Schlussmann des SC verkürzte geschickt den Winkel, baute sich mit seinen 1,95m vor der Beyenburger Nummer Zehn baumstark auf und hielt den keinesfalls schlechten Abschluss bravourös.

Torlos ging es sodann nach intensiven wie sehenswerten vierzig Minuten in die Kabinen.

Das Velberter Trainerteam Bläsing/Schaube schien die richtigen Worte gefunden zu haben. Jedenfalls blendeten die Jungs vom Böttinger die schwächeren Minuten vor der Pause wieder aus und knüpften an die zuvor gezeigte starke Leistung wieder an.

Die Defensivreihe mit Abel Hagos, Ben Ermels und Nik Lungstrass stand wieder sehr sicher, zeigte sich überlegen im Zweikampf und spielstark im Spielaufbau. Auch die Mittelfeldzentrale mit Nik Niwalda und Gianni Nava nun wieder deutlich präsenter und effektiver. Die Angriffe über Florian Kollenberg und Tim Bruns wurden wieder präziser zu Ende geführt, so dass sich die Velberter von Minute zu Minute immer weiter dem Führungstreffer annäherten und die Gäste regelrecht müde spielten. Die sommerlichen Temperaturen schienen ihr Übriges beizutragen.

Als sich die Beyenburger dann durch Undiszipliniertheiten eine Zeitstrafe eingehandelt hatten, schlug die Stunde von Velberts Mittelstürmer Niko Jukic. Aus gut zwanzig Metern kam er in halblinker Position an den Ball. Jukic zog nach innen, ließ noch einen Beyenburger aussteigen, legte sich die Kugel dann auf den rechten Fuß und setzte die Kugel mit höchster Präzision in die lange Ecke des Gästetors. Großer Jubel im Velberter Fanlager und zugleich ein super Treffer von Niko Jukic zum 1:0 für den SC!

Und nur ein paar Minuten später dann die endgültige Entscheidung. Dieses Mal war es Isa Akyol, der auf der linken Seite in vergleichbarer Position an den Ball kam. Akyol packte seinen linken Hammer aus und erneut schlug die Kugel in der langen Ecke des Beyenburger Tores ein. Das 2:0 für den SC!

Die Messe war nun gelesen und die Gastgeber spielten die Partie überlegen zu Ende. Großer Jubel dann beim Schlusspfiff in den Velberter Reihen: Das waren für wahr Big Points auf dem Weg zur Meisterschaft! Drei Punkte gegen den ärgsten Konkurrenten bedeuten nun acht Punkte Vorsprung für den SC auf die Verfolger.

Und der Sieg im heutigen Top-Spiel war das Ergebnis harter wie geduldiger Arbeit und in allen Belangen verdient. Die Velberter zeigten sich über weite Strecken wie ein Spitzenreiter, überzeugten mit reifer Spielanlage, sehr guter Raumaufteilung und auch einigem taktischen Geschick. Schafften sie es doch, auch schwächere Phasen im Spiel schadlos zu überstehen und zu Phasen mit starkem Spiel zurückzufinden. Auch konnten mit Tim Urlaub, Devin Aktas, Abolo Tem und Yunus Aldag frische Kräfte ins Spiel gebracht werden, die sich nahtlos in das starke Mannschaftsgefüge einbringen und für einige Belebung im Spiel sorgen konnten. Zwei schön herausgespielte Tore, gekrönt durch bärenstarkes Abschlussvermögen ihrer Zielspieler waren schließlich die gewinnbringenden Aktionen.

Jetzt heißt es erst mal durchatmen. Denn schon am kommenden Samstag steht das nächste Spiel auf dem Programm. Die Velberter fahren zum schweren Auswärtsspiel nach Cronenberg. Dort kann gleichwohl der nächste Schritt in Richtung Meisterschaft gemacht werden. Anstoß in Cronenberg ist um 16:30 Uhr.