Der SC dreht einen 0:2-Rückstand und gewinnt in Heckinghausen mit 4:2. In einer zerfahrenen Begegnung fanden die Jungs vom Böttinger nur selten zu ihrem gewohnten Spiel, nahmen aber vor allem in der zweiten Halbzeit den Kampf an und sicherten sich so die drei Punkte. Nächste Woche Sonntag kommt Fortuna Wuppertal zum Böttinger.

Nach über zwei Jahren ging es für die Velberter heute mal wieder nach Heckinghausen. Nahe den Bahngleisen liegt der zugige Platz an der Wiedukindstraße zumindest mit freiem Blick auf die Schwebebahn. Ansonsten gleicht die Sportanlage einer einzigen Baustelle. Schade, dass sich in den zurück liegenden 24 Monaten offensichtlich nichts bzgl. Renovierung und Fertigstellung der Baumaßnahmen rund um die Sportanlage getan hat. Der Rohbau des neuen Kabinentraktes stand in seiner aktuellen Ausführung schon 2015, fertiggestellt ist er aber noch immer nicht. Immerhin können die Kabinen mittlerweile benutzt werden.

Unfertig präsentierten sich auch die Velberter an diesem Nachmittag. Zwar ergab sich schon nach fünf gespielten Minuten die erste Torgelegenheit für den SC, als Tim Bruns mit einem schönen Fernschuss nur das Torgestänge traf.

Danach aber begann eine gut zwanzig minütige Tiefschlafphase der Gäste, die von den Hausherren prompt zu einer 2:0-Führung genutzt werden konnte. Haarsträubende Zuspielfehler und halbgares Zweikampfverhalten der Velberter paarten sich zu einer für sie giftigen Mischung und führten zu mitunter vogelwilden Strafraumszenen. Tormann Luis Biederbeck mußte mehr als einmal Kopf und Kragen riskieren und kassierte dabei auch noch eine schmerzhafte Fußprellung, die ihn beinahe zum Ausscheiden zwang. Glücklicherweise biss er auf die Zähne, denn ansonsten hätte sich ein Feldspieler als Torhüter versuchen müssen.

Ab der 25. Minute besannen sich die Gäste dann aber ihrer fußballerischen Möglichkeiten und präsentierten sich fortan strukturierter. Nach einer Flanke von Aaron Soukas vom rechten Flügel schraubte sich Isa Akyol am langen Pfosten in die Luft und köpfte die Kugel in die Maschen. Nur noch 1:2 aus Velberter Sicht.

Der SC blieb dran, auch wenn der gewohnte Spielfluss nach wie vor nicht zustande kam. Aber dank einer starken Einzelaktion in Form eines klasse Abschlusses von Niko Jukic aus gut 17 Metern gelang den Gästen mit dem Halbzeitpfiff doch noch der Ausgleich.

Das Trainerteam nutze die Halbzeitpause und stellte die Mannschaft neu ein. Dennoch brauchte es erneut eine gut fünfzehnminütige Anlaufzeit, bis die Velberter in die Begegnung fanden. Immer wieder angetrieben von ihrem Trainerteam bissen sich die Jungs vom Böttinger nun in das Spiel und nahmen den Kampf an. Die Passquote und das Positionsspiel wurden zwar nicht wirklich besser, aber der Wille, die Begegnung zu ihren Gunsten zu entscheiden, war nun deutlich erkennbar.

Und die Velberter belohnten sich für ihren Einsatz. In der 72. Minute kam Jari Hahn auf dem linken Flügel an den Ball und konnte im Sechzehnmeterraum nur durch ein Foul am Torschuss gehindert werden. Strafstoß für den SC. Ben Ermels ließ sich nicht zweimal bitten und verwandelte sicher. 3:2 für die Velberter.

Der SC stand nun im Zentrum sicher und ließ in den Schlussminuten nichts mehr anbrennen. Kurz vor Schluss nach einem der wenigen gelungenen Spielzüge an diesem Samstagnachmittag machte Jona Wader mit seinem 4:2 den Deckel drauf auf die zerfahrene Begegnung.

Ein echter Arbeitssieg also mit dennoch verdienten drei Punkten, die die Velberter mit zum Böttinger nehmen konnten. Fußballerisch blieb der SC heute vieles schuldig. Dennoch bemerkenswert, wie sich die Velberter nach dem 0:2-Rückstand aus dem Schlamassel befreiten und das Spiel dann in der zweiten Halbzeit dennoch zu ihren Gunsten entscheiden konnten. Die Heimmannschaft lebte gerade zu Beginn des Spiels fast ausschließlich von den Fehlern der Gäste und blieb im gesamten zweiten Durchgang ohne nennenswerten Torabschluss.

Auf der anderen Seite stimmten bei den Velbertern vor allem in der zweiten Halbzeit Einsatz, Leidenschaft und Zweikampfführung, so dass die Wuppertaler zum Ende des Spiels im wahrsten Sinne des Wortes niedergerungen werden konnten. Unter dem Strich also ein verdienter Sieg für den SC, der in den Memoiren der Velberter allerdings keine glorreichen Spuren hinterlassen wird.

Nächste Woche Sonntag um 13 Uhr steht die nächste Begegnung auf dem Programm: Dann gastiert der TSV Fortuna Wuppertal am Velberter Böttinger.