Der SC präsentierte sich in einem niveauarmen Fußballspiel noch als die bessere von zwei an diesem Tag ganz schwachen Mannschaften und holt sich am Ende verdient die ersten drei Auswärtspunkte

Wie schon in der Woche zuvor stand für den SC heute ein Spiel gegen eine Mannschaft aus den unteren Tabellenregionen auf dem Programm. Nach dem klaren Sieg gegen den TSV Ronsdorf ging es heute zur SSVg nach Heiligenhaus. Wieder also eine gute Gelegenheit für den SC, etwas für das Punktekonto zu tun und bei einem Sieg Anschluss an das obere Drittel der Tabelle herzustellen.

Erneut mußten die Jungs vom Böttinger dabei mit einem dezimierten Kader antreten: Neben den Langzeitverletzten Emirhan und Paul reihten sich heute Mats und Silas in die Liste der verletzten bzw. verhinderten Spieler ein. Dafür kehrte Aldrit in das Team zurück.

Bei schwülwarmen Temperaturen startete das Spiel eher behäbig: In den ersten fünf Minuten war ein laues Abtasten der Mannschaften im Mittelfeld zu beobachten, in dem es beiden Mannschaften zunächst selten gelang, das Spielgerät über mehr als zwei Spielstationen in ihren Reihen zu halten. Die erste Chance eröffnete sich dann in der 6.Minute dem SC: Nach einem weiten Paß von Aldrit ging Gianni auf und davon, verfehlte aber mit einem schönen Heber die rechte Ecke des gegnerischen Tores nur um wenige Zentimeter. Im Gegenzug dann die Führung für die Hausherren: Nach einem Mißverständnis in der Velberter Abwehr stand der Heiligenhauser Sturmführer plötzlich allein vor Tim, der das Velberter Tor in der ersten Halbzeit hütete und gegen den platzierten Torschuß keine Abwehrchance hatte. 1:0 für die SSVg.

Der SC zeigte sich jedoch nicht geschockt und kam wenige Minuten später zum Ausgleich: Nach einem schönen Zuspiel von Maxi stand Gianni plötzlich alleine vor dem Kasten der Heiligenhauser und verwandelte eiskalt zum 1:1. Und der SC ließ nicht nach: Aldrit startete in der eigenen Hälfte zu einem beherztem Sololauf, ließ drei Gegenspieler aussteigen, paßte dann zu Moritz, der den Ball direkt zu Julian weiterleitete, der alleine vor dem Tor überlegt einschob. 2:1 für den SC!

Jetzt lief die Kugel beim SC und das nächste Tor ließ nicht lange auf sich warten. Dieses Mal war es Devin, der sich auf dem rechten Flügel klasse durchsetzte und mit einer tollen Flanke in der Mitte Julian bediente, der die Kugel volley zum 3:1 für den SC einnetzte. Ein schönes Tor!

Eigentlich hätte es aus Sicht des SC so weiter gehen müssen, unerklärli-cherweise aber schalteten die Velberter nun mehrere Gänge zurück. Die Zweikämpfe wurden nicht mehr angenommen und der Schlendrian machte sich breit im Spiel der Velberter: Die Zuspiele kamen nicht mehr an und die Bälle wurden leichtfertig vertändelt. Und so kam es, wie es kommen mußte: Mit ihrem zweiten Angriff markierte die SSVg kurz der Pause den Anschluß-treffer zum 2:3.

Auch nach der Halbzeit dasselbe Bild: Der SC zeigte sich weiter uninspiriert: Wenig Laufbereitschaft, viele Zuspielfehler, halbherziges Zweikampfverhalten. Im Spiel nach vorne gelang dem SC so gut wie nichts mehr. Vermutlich im Gefühl der Überlegenheit und des sicheren Sieges versuchten die Velberter das Spiel über die Runden zu kriegen. Doch auch in der Defensive schlichen sich nun immer häufiger Unachtsamkeiten in das Spiel des SC ein und die SSVg kam tatsächlich zu zwei guten Einschußgelegenheiten. Wenn in beiden Situationen der starke Julian, der Tim im Velberter Tor zur Halbzeit ablöste, nicht hellwach gewesen wäre und die Chancen der Heiligenhauser glänzend vereitelt hätte, dann wäre die sich an diesem Tag sehr schwach präsen-tierende SSVg tatsächlich noch zum Ausgleich gekommen.

So aber machte der SC kurz vor Schluss den Sack zu: Tim schnappte sich in der eigenen Hälfte den Ball, tankte sich durch das Heiligenhauser Mittelfeld und bediente mit einem präzisen Paß Gianni, der den Ball aus der Drehung mit rechts an den linken Innenpfosten des gegnerischen Tores setzte, von wo aus der Ball seinen Weg in das Heiligenhauser Tornetz fand: Der Siegtreffer zum 4:2 für den SC Velbert.

Der erste Auswärtssieg für den SC in dieser Saison also! Wenn auch verdient, alles in allem aber doch sehr „herausgewurschtelt“. Der SC zeigte wenig von dem, was ihn sonst so auszeichnet: wenig spielerische Klasse und kaum Tempo. Es schien so, als würde man sich dem schwachen Niveau des Gegners mit zunehmender Spielzeit anpassen wollen. Gut, dass das nicht ins Auge ging. Wie auch immer, der Torwarttitan sagte an dieser Stelle oft „Mund abputzen, weitermachen“. Vielleicht sollte man es heute auch so sehen und sich schon auf die nächste Woche freuen, wenn Mettmann-Sport zum Böttinger kommt. Mit einem weiteren Sieg würde der SC dann ins obere Tabellendrittel vorstoßen können.