Nach einer eher schwachen ersten Halbzeit und einem verdienten 0:2 Rückstand setzte der SC in Halbzeit zwei alles auf eine Karte und zeigte mit einem beherzten Sturmlauf auf das Ronsdorfer Tor tolle Moral. Trotz des frühes Anschlußtreffers und allerbester Chancen auf den Ausgleich blieb das Anrennen am Ende unbelohnt.

Die Velberter Spieler verließen nach 50 packenden Minuten und einem alles in allem tollen Pokalfight mit hängenden Köpfen den Ronsdorfer Sportplatz. Nicht wenige ließen ihren Emotionen freien Lauf. Es gab alle Hände voll zu tun für den Velberter Anhang, die ihre untröstlichen Schützlinge wieder aufrichten mußten. Es hat an diesem Abend einfach nicht sein sollen für den SC gegen einen starken TSV Ronsdorf. Statt Final-Four-Turnier heißt es nun leider Zuschauen für die Jungs vom Böttinger. 

Das unermüdliche Anrennen der Velberter Mannschaft in der zweiten Halbzeit führte leider zu keinem Happyend für die Jungs vom Böttinger. Die Bürde des Zwei-Tore-Rückstands aus der ersten Halbzeit wog am Ende zu schwer.

Ja, diese aus Sicht der Velberter eher schwache erste Halbzeit: Dem SC gelang es zunächst einfach nicht, zu seinem Spiel zu finden. Die körperlich starken Ronsdorfer kauften den wuseligen, aber körperlich klar unterlegenen Velbertern von der ersten Minute an erfolgreich den Schneid ab: In den Zweikämpfen präsenter, in den direkten Duellen deutlich robuster und nach vorne durchschlagskräftiger: Die logische Folge war ein 0:2 Rückstand für den SC nach Halbzeit eins. Und dabei hatte Timm im Tor des SC noch einige Möglichkeiten gehabt, sein Können erfolgreich unter Beweis zu stellen.

Dennoch blieb der SC auch in den ersten 25 Minuten nicht chancenlos, im Gegenteil: Paul gleich zu Beginn des Spiel, aber auch Devin, Mats und Gianni hatten im weiteren Verlauf der ersten Halbezeit einen Velberter Treffer mehrere Male auf dem Fuße. Dennoch kam das Velberter Spiel in der ersten Halbzeit nicht in gewohnter Manier in Schwung. Kombinations- und Flügelspiel blieben Mangelware, die sonst so ausgeprägte Laufbereitschaft und Spielfreude, aber auch die Spritzigkeit und Galligkeit in den Zweikämpfen konnten nicht wie gewohnt abgerufen werden. Nervosität und Anspannung taten ihr übriges.

Schwerstarbeit für das Velberter Trainerteam in der Halbzeitpause. Doch die Trainern schienen die richtigen Worte gefunden zu haben. Deutlich selbstbewußter und mit viel stärkerem Antrieb startete der SC die zweite Halbzeit. Und der SC wurde von Minute zu Minute stärker. Die Abwehr mit Silas und Tim ließ fort an nicht mehr viel zu und Mats riß das Zepter im Mittelfeldspiel nun immer mehr an sich. Waren die ersten Torversuche der Velberter zunächst noch sichere Beute des bärenstarken Ronsdorfer Schlußmanns, so fiel in der 35. Minute der spätestens jetzt hoch verdiente Anschlußtreffer für den SC. Endlich faßte sich Gianni einmal ein Herz und zog aus gut 12 Metern ab. Den starken Schuß in die linke Ecke konnte der Ronsdorfer Goalie nur zur Seite abklatschen, wo Mats gedankenschnell zur Stelle war und überlegt einnetzen konnte. Das 1:2 aus Sicht des SC.

Die Velberter setzten nun alles auf eine Karte und schnürten die Ronsdorfer in deren Hälfte ein. Chancen nun im Minutentakt, doch zunächst konnte Gianni in aussichtsreicher Position den Ball nicht kontrollieren und verstoplerte, dann verzog Julian frei vor dem Tor knapp. Ein Freistoß vom Silas rauschte um Zentimeter am rechten Torwinkel vorbei und nach einer klasse Kombination über Mats und Gianni war es erneut Silas, der stark abzog, aber nur den Außenpfosten traf. Der immer stärker werdende Mats scheiterte mit prächtigen Fernschüßen genauso am Teufelskerl im Ronsdorfer Tor wie Paul und Aldrit nach starken Flügelläufen und Torschüssen.

Den Ronsdorfer boten sich auf der anderen Seite vor allem zum Ende der Partie hin durchaus Möglichkeiten das Spiel endgültig für sich zu entscheiden, doch auch Timm hatte hierbei erfolgreich Gelegenheit, sein beachtliches Talent zwischen den Pfosten zu demonstrieren, und hielt seine Mannschaft im Spiel.

Die Zeit lief aber zugunsten der Ronsdorfer und als auch die Eckballstaffetten und Belagerungszustände im Ronsdorfer Strafraum in den Schlußminuten trotz Präsenz aller Velberter Spieler inkl. Timm vor dem Ronsdorfer Tor keinen zählbaren Erfolg mehr brachten, war auch dem optimischsten Velberter Fan klar, dass man hier und heute nicht als Sieger vom Platz gehen würde.

Und so kam es auch: Nach zwei Minuten Nachspielzeit pfiff der äußerst umsichtige und tadellos pfeifende Schiedrichter die Partie schließlich ab und die Ronsdorfer  Spieler und Anhang hatten allen Grund zu feiern.

Vor allem aufgrund der starken Ronsdorfer Leistung in Halbzeit eins zog der TSV nicht unverdient in das Final-Four-Turnier ein und der SC hatte das traurige Nachsehen. Schade, es sollte für den SC einfach nicht sein. Jetzt heißt es, den großen Kummer zu verdauen und nach vorne zu schauen. Schon am Samstag geht es in der Meisterschaft in Cronenberg weiter und am Dienstag empfängt man die Sportfreunde aus Dönberg zum Nachholspiel, bevor am darauf folgenden Samstag der WSV seine Visitenkarte am Böttinger abgibt. Also Gelegenheiten genug, sich zu rehabilitieren und ohne den ganz großen Druck eines KO-Spiels wieder befreit und erfolgreich Fußball zu spielen. Und allzu lange ist es dann auch nicht mehr hin, bis die Ronsdorfer am 4.5. zur Revanche zum Böttinger kommen.